Arbeit trägt reiche Früchte

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Schwungvoll und gekonnt – Jugend präsentiert sich in Bestform

Das traditionelle Frühjahrskonzert des Musikvereins Fichtenberg musste in diesem Jahr mehreren Anforderungen genügen. Es war einerseits die übliche Leistungsschau zum Ende der Wintersaison. Andererseits gab das Konzert das Startsignal für das 25. Jubiläumsjahr.

FICHTENBERG ● Um es gleich zu sagen: Von Fehlstart keine Spur. Nach dem elektronischen Einläuten des Konzertabends mit kräftigen Big-Ben-Klängen machte das Vororchester unter Führung von Jugendleiter Armin Schaile gleich am Anfang mit drei Stücken von Alan Pring und Michael Sweeney klar, dass der Musikverein bei der Jugendarbeit intensiv die Ärmel hochgekrempelt hat. Auch dieses 12. Frühjahrskonzert zeigte, dass sich der Verein ständig um jugendliche Musiker bemüht und jene auch kameradschaftlich an die Hand nimmt. Bei Beethovens „Freude schöner Götterfunke“ (Europahymne) konnten sich die begeisterten Zuschauer deshalb über einen besonders gelungenen Auftritt freuen, der alle Aktiven in Höchstform präsentierte: Vororchester und Jugendkapelle besorgten die Instrumentalstimmen, die Stammkapelle trat geschlossen als fulminanter Vokalchor auf, der den „Götterfunken“ mit kräftiger Unterstützung des Publikums zum Entzünden brachte.

 
Dirigent Uwe Traub hatte es auch mit der Jugendkapelle nicht schwer. Die Gruppierung gibt es schon seit drei Jahren und ist nach den Worten der Moderatorinnen Leonie Amann und Julia Tamkus (ein bewundernswertes Team!) besonders stolz darauf, dass bereits der erste Lehrgang erfolgreich absolviert werden konnte. Die Ergebnisse waren durchaus hörenswert. Die drei rhythmisch anspruchsvollen Stücke, darunter „Smooth“ nach Carlos Santana, zeigten den ehrgeizigen Nachwuchs in Bestform. Deshalb lag es nahe, dass sich mit „Arrival“ von ABBA und „May It Be“ von Enya auch die Stammkapelle zum gemeinsamen Musizieren hinzugesellte. jubikonz1
 
Multimediale Highlights
Für die Zuschauer wurde der Abend nicht nur zu einem Hörerlebnis. Karl-Heinz Rückert und sein Sohn Marcel lieferten zu mehreren Instrumentalstücken auch optische Beiträge. Die Bildprojektionen und Trailer zu „Lion King“ oder „Backdraft“ erinnerten an die alten Stummfilmzeiten, als die „Laufenden Bilder“ mit Instrumentalmusik unterlegt waren und damit einen besonders intensiven Filmeindruck hinterließen. 
 
Es war dafür gesorgt, dass bei diesem Konzert keine Langeweile aufkommen konnte. Denn als sich die gesamte Schlagwerkabteilung in voller Feuerwehrmontur und mit brandeiliger Überzeugung auf die Bühne stürzte, um der komponierten „Rauchrückzündung“ den Garaus zu machen, da war beim Publikum fröhliche Klamaukstimmung angesagt.
 
Rosemarie Bickel, die bei der Moderation der Stammkapelle zu hören war, verdient hohe Anerkennung. Sie hatte sich tief durch die unendliche Datenflut von Komponistenbiografien und Inhaltsangaben gegraben und lieferte beim Konzert einige sehr gut aufbereitete Informationen ab, die dafür sorgten, dass sich die Zuhörer bei den Konzertbeiträgen wirklich „zu Hause“ fühlen konnten.
 
jubikonz2 Die sechs Programmbeiträge nach der Pause bildeten die Höhepunkte des Konzerts. Für die Zuschauer bot sich außerdem die Gelegenheit, die neuen Uniformen zu bewundern. „Saxophoning“ von Luigi di Ghisallo ging der Abwechslung halber mit einem präzis agierenden Saxophon-Sextet von der Empore über die Bühne, der „König der Löwen“ (Higgins) war auch für das Orchester anspruchsvolle Kost. Danach waren einige populäre Standards angesagt. „Golden Swing Time” thematisierte vier Evergreens, die „Sommernacht in Prag“ (Vejvoda), die „Jubiläumsklänge“ (Schad) und “Thank you for the Music” von ABBA waren reizvolle Ohrwürmer im Beat des Walzer- und Polkatakts.
 
Bürgermeister Miola war über so viel Musikalität, Ideenreichtum und Kameradschaft besonders stolz und lobte in der Konzert-Pause den enormen Zuwachs im Verein. Vielleicht macht sich die Vorstandschaft im Jubiläumsjahr die Mühe, den Altersdurchschnitt der 70-köpfigen Aktiven-Truppe auszurechnen. Die Achtung der umliegenden Vereine gegenüber dem großartigen Orchester könnte dann sogar noch größer werden.

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